BuSho - Budapest Short International Film Festival 2010
01.-05.09.2010
Bericht von Till Penzek (MR. IIUU AND THE NASTY BIRD)
Unser Trickfilm MR. IIUU AND THE NASTY BIRD lief dieses Jahr auf dem Internationalen Kurzfilmfestival in Budapest („BuSho“) in der Kategorie „International Competition“. Außerhalb des Wettbewerbs liefen unsere Filme KEINE ANGST VORM ENDLAGER sowie DAS DERRICK-PRINZIP in der Best-of-Reprise des Vorjahres.
Das Busho-Festival findet, zentral gelegen, im achten Bezirk von Budapest statt. Die drei Festival-Standorte liegen recht nah beieinander und sind auch zu Fuß gut zu erreichen.
Das Kino „Vörösmarty Mozi“ hat zwei Säle, die während des einwöchigen Busho-Festivals ausschließlich für das Kurzfilmfest reserviert sind. Während das Kino offenkundig den Hauptveranstaltungsort ausmacht, befindet sich das Szene Café nur 5 Minuten vom Kino entfernt: Im „Zappa“ treffen sich die Filmemacher nicht nur nach den Vorstellungen sondern auch dazwischen. Schließlich hat das Festival hier täglich Mittag- und Abendessen für die geladenen Festivalgäste organisiert. So teilen sich in ungezwungener Atmosphäre Filmschaffende und Jurymitglieder die Tische und Gespräche.
Im Keller des Zappa finden die meisten Busho-Abendveranstaltungen statt. Hierzu gehören auch die offiziellen Filmbesprechungen, bei denen die achtköpfige Jury die Filmemacher des Tagesprogramms interviewt. Dies geht jedoch über den bekannten wohlwollenden Filmfest-Small Talk hinaus; wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, kommt es sogar immer wieder zu öffentlichen Jury-Verrissen.
Der dritte Festivalstandort ist das Studentenwohnheim, in dem nicht nur alle Gäste untergebracht sind – hier findet ebenfalls der jährliche Party-Höhepunkt statt, die Busho Kultúrdiszkó.
Das BuSho ist kein riesiges Festival, dafür aber umso sympathischer. Es zieht seinen Anreiz aus der Gastfreundschaft und Spontaneität der Organisatoren, denen man bei aller Last der Verantwortung die Begeisterung für die Sache anmerkt. Das gesamte Kurzfilmfest finanziert sich allein durch Sponsoren und tut trotz des begrenzten Budgets alles Erdenkliche dafür, dass sich die Filmemacher wohlfühlen. Dies schließt auch die beliebten täglichen Vormittagsausflüge für die ausländischen Gäste ein. Von allen größeren Filmfesten, auf denen wir bisher waren, herrscht auf dem „BuSho“ die entspannteste Atmosphäre.
Ein weiteres Novum: um möglichst volle Säle zu gewährleisten, ist der Eintritt zu allen Vorführungen umsonst. Dass das Kino dennoch meist nicht restlos gefüllt war, liegt sicher auch daran, dass dem Festival kaum finanzielle Möglichkeiten zu PR oder Werbung bereitstehen.
Möglicherweise könnte es auch helfen, wenn die Filmblöcke durchgängig moderiert würden. Es erscheint mir, unabhängig von der Qualität der Moderation, immer angenehmer, wenn ich als Zuschauer das Gefühl habe, durch einen Filmblock begleitet zu werden. Die bei vielen Filmfesten beliebten Bühnen-Interviews zwischen Moderator und Filmemacher werden beim BuSho, wie bereits erwähnt, auf den Abend und in den Keller des „Zappa“ verlegt. In unserem Fall verlief das als öffentliche Hinrichtung angekündigte Interview freundlich und frei von Negativkritik, was auch für die anderen Filmemacher in unserem Block galt.
Unseren Erfahrungen vom ITFS in Stuttgart entsprechend, hilft es einem selbst als Filmemacher auch sehr, wenn man die Chance bekommt, Gedanken und Hintergedanken zum eigenen Film im Gespräch zu präzisieren.
Budapest ist eine tolle Stadt. Umso mehr, da sie uns am Abend von Einheimischen gezeigt wurde. Nach eigener Einschätzung setzt sich Budapests Nachtleben aus einer Unzahl von Hinterhofkneipen und Ex-Wohnzimmerclubs zusammen, die ein Gefühl von Prenzlauer Berg '96 vermitteln. Den legendären Freitagabend – zumindest war er uns zuvor so angekündigt worden – verbrachten wir allerdings ausschließlich in unserem Wohnheim: auf der BuSho-Party in der Kellerbar. Hier gab es nicht nur Musik von DJ Feri sondern auch Visuals vom VJ-Duo SFA aus Deutschland. So stellte sich am 3. September 2010 heraus, dass wir notfalls auch zu Karaoke VJing machen können.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir viele Kilometer abseits des Filmfestes im Stadtteil Budafok auf einem Weinfest mit bayerischer Blasmusik waren, das uns in seiner Konsequenz sehr beeindruckt hat.
Fazit:
So bleibt uns zu hoffen, dass wir nächstes Jahr, wenn nicht wieder mit einem Film, so doch zumindest in unserer neuen Funktion als offizielle BuSho-Karaoke-VJs wieder am Internationalen Kurzfilmfest in Budapest teilnehmen dürfen. At first I was afraid, I was petrified.
www.busho.hu
Unser Trickfilm MR. IIUU AND THE NASTY BIRD lief dieses Jahr auf dem Internationalen Kurzfilmfestival in Budapest („BuSho“) in der Kategorie „International Competition“. Außerhalb des Wettbewerbs liefen unsere Filme KEINE ANGST VORM ENDLAGER sowie DAS DERRICK-PRINZIP in der Best-of-Reprise des Vorjahres.
Das Busho-Festival findet, zentral gelegen, im achten Bezirk von Budapest statt. Die drei Festival-Standorte liegen recht nah beieinander und sind auch zu Fuß gut zu erreichen.
Das Kino „Vörösmarty Mozi“ hat zwei Säle, die während des einwöchigen Busho-Festivals ausschließlich für das Kurzfilmfest reserviert sind. Während das Kino offenkundig den Hauptveranstaltungsort ausmacht, befindet sich das Szene Café nur 5 Minuten vom Kino entfernt: Im „Zappa“ treffen sich die Filmemacher nicht nur nach den Vorstellungen sondern auch dazwischen. Schließlich hat das Festival hier täglich Mittag- und Abendessen für die geladenen Festivalgäste organisiert. So teilen sich in ungezwungener Atmosphäre Filmschaffende und Jurymitglieder die Tische und Gespräche.
Im Keller des Zappa finden die meisten Busho-Abendveranstaltungen statt. Hierzu gehören auch die offiziellen Filmbesprechungen, bei denen die achtköpfige Jury die Filmemacher des Tagesprogramms interviewt. Dies geht jedoch über den bekannten wohlwollenden Filmfest-Small Talk hinaus; wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, kommt es sogar immer wieder zu öffentlichen Jury-Verrissen.
Der dritte Festivalstandort ist das Studentenwohnheim, in dem nicht nur alle Gäste untergebracht sind – hier findet ebenfalls der jährliche Party-Höhepunkt statt, die Busho Kultúrdiszkó.
Das BuSho ist kein riesiges Festival, dafür aber umso sympathischer. Es zieht seinen Anreiz aus der Gastfreundschaft und Spontaneität der Organisatoren, denen man bei aller Last der Verantwortung die Begeisterung für die Sache anmerkt. Das gesamte Kurzfilmfest finanziert sich allein durch Sponsoren und tut trotz des begrenzten Budgets alles Erdenkliche dafür, dass sich die Filmemacher wohlfühlen. Dies schließt auch die beliebten täglichen Vormittagsausflüge für die ausländischen Gäste ein. Von allen größeren Filmfesten, auf denen wir bisher waren, herrscht auf dem „BuSho“ die entspannteste Atmosphäre.
Ein weiteres Novum: um möglichst volle Säle zu gewährleisten, ist der Eintritt zu allen Vorführungen umsonst. Dass das Kino dennoch meist nicht restlos gefüllt war, liegt sicher auch daran, dass dem Festival kaum finanzielle Möglichkeiten zu PR oder Werbung bereitstehen.
Möglicherweise könnte es auch helfen, wenn die Filmblöcke durchgängig moderiert würden. Es erscheint mir, unabhängig von der Qualität der Moderation, immer angenehmer, wenn ich als Zuschauer das Gefühl habe, durch einen Filmblock begleitet zu werden. Die bei vielen Filmfesten beliebten Bühnen-Interviews zwischen Moderator und Filmemacher werden beim BuSho, wie bereits erwähnt, auf den Abend und in den Keller des „Zappa“ verlegt. In unserem Fall verlief das als öffentliche Hinrichtung angekündigte Interview freundlich und frei von Negativkritik, was auch für die anderen Filmemacher in unserem Block galt.
Unseren Erfahrungen vom ITFS in Stuttgart entsprechend, hilft es einem selbst als Filmemacher auch sehr, wenn man die Chance bekommt, Gedanken und Hintergedanken zum eigenen Film im Gespräch zu präzisieren.
Budapest ist eine tolle Stadt. Umso mehr, da sie uns am Abend von Einheimischen gezeigt wurde. Nach eigener Einschätzung setzt sich Budapests Nachtleben aus einer Unzahl von Hinterhofkneipen und Ex-Wohnzimmerclubs zusammen, die ein Gefühl von Prenzlauer Berg '96 vermitteln. Den legendären Freitagabend – zumindest war er uns zuvor so angekündigt worden – verbrachten wir allerdings ausschließlich in unserem Wohnheim: auf der BuSho-Party in der Kellerbar. Hier gab es nicht nur Musik von DJ Feri sondern auch Visuals vom VJ-Duo SFA aus Deutschland. So stellte sich am 3. September 2010 heraus, dass wir notfalls auch zu Karaoke VJing machen können.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir viele Kilometer abseits des Filmfestes im Stadtteil Budafok auf einem Weinfest mit bayerischer Blasmusik waren, das uns in seiner Konsequenz sehr beeindruckt hat.
Fazit:
So bleibt uns zu hoffen, dass wir nächstes Jahr, wenn nicht wieder mit einem Film, so doch zumindest in unserer neuen Funktion als offizielle BuSho-Karaoke-VJs wieder am Internationalen Kurzfilmfest in Budapest teilnehmen dürfen. At first I was afraid, I was petrified.
www.busho.hu