Palm Springs International ShortFest 2016
Für meine USA Premiere bin ich am 22.06. dank der Unterstützung von German Films und AG Kurzfilm nach LA geflogen um von da aus weiter nach Palm Springs zu fahren. Da das Festival schon frühzeitig zu einer Facebook-Gruppe eingeladen hatte, konnte ich schon länger vor dem Festival Kontakt zu anderen Filmemachern aufnehmen, die auch aus LA anreisen mussten, so dass wir uns gemeinsam ein Auto und eine Unterkunft für Palm Springs mieten konnten. Das war gleichzeitig herrlich einfach, als auch ein perfekter Einstieg in das Festival, da man dann schon als Gruppe auf dem Festival angekommen ist.
>> Betreuung
Die Betreuung in Palm Springs ist super. Amerikatypisch überfreundlich, aber wirklich immer hilfsbereit und offen. Als ich Probleme wegen meiner Unterkunft hatte (hatte mir für die erste Zeit ein Airbnb mit den anderen Filmemachern gebucht und danach Couchsurfing, das mir kurzfristig weggebrochen ist) haben sie mir ein kostenloses Hotelzimmer gegeben, das sie noch übrig hatten.
Das Festivalzentrum war eine Oase mit Dauersnackangebot, Getränken, Gesprächsrunden. Gleich nebenan der Market, bei dem man teilweise anstehen musste um einen Platz zu bekommen, aber ansonsten alles fein. Dass die freiwilligen Helfer zu 95% unheimlich freundliche Rentner waren, hat dem ganzen nochmal ne extra nette Note gegeben.
>> Screenings
Das Festival-Programm war bunt gemischt und sehr international. Die Filme liefen in mehreren Blöcken über den ganzen Tag verteilt (jeder Film nur einmal) und waren dabei in Themenblöcke sortiert (kann manchmal nervig sein finde ich, war aber sehr ausgewogen und gut gemacht).Nach den Screenings gab es Q&As. Um Tickets für die Screenings zu bekommen konnte man ab einer Stunde vorher sich beim Kino eine Karte holen – wenn man da nicht fix war, wars manchmal schon zu spät.
>> Festivalprogramm
Neben den Screenings gabs ein schönes Festival-Programm, mit Gesprächsrunden, Partys, ein Abschlussbrunch mit Reden, Talks und Round Tables. Für die konnte man sich vorher anmelden. Ich war bei einem Vortrag zum Thema „Presse und Kurzfilm“ was ein bisschen sinnlos eingeleitet wurde mit der Aussage, dass die Presse sich eh nicht für Kurzfilme interessiert, aber ansonsten ganz informativ und nett war. Zu einem der Vorträge waren Programmer anderer großer Festivals eingeladen (Meet the Programmers) und wurden interviewt und man konnte Fragen stellen.
>> Rumkommen
Palm Springs ist ein Backofen und wer zu Fuß läuft wird dementsprechend seltsam angeschaut, öffentliche Verkehrsmittel sind so gut wie nicht vorhanden. Es gibt einen Shuttle vom Festivalzentrum zum Kino, sehr praktisch. Für sonstige Fahrten hatten sich die meisten Menschen entweder ein Auto gemietet oder nutzten die Uber-App inflationär.
>> Menschen
Auf dem Festival war eine sehr herzliche Atmosphäre und durch die gut gemachten Parties war man ständig im Gespräch mit anderen Filmemachern und konnte locker Kontakt knüpfen. Die Zuschauer waren (wie die freiwilligen Helfer übrigens) größtenteils jenseits des Rentenalters und sehr wohlwollend und interessiert gegenüber dem ganzen Programm. Es waren auch viele Industrievertreter da. Das hab ich ehrlich gesagt ein bisschen vercheckt und kann da nicht soviel drüber sagen, aber ich glaube man wäre da großartig ins Gespräch gekommen mit den Veranstaltern anderer Festivals und Co. Ich habe das erst am letzten Tag kapiert und nur mit einem gequatscht, aber der hatte phänomenale Cookies dabei und jetzt hab ich ein Rezept und n Waiver – hat sich also gelohnt ;)
Alles in allem war es eine grandiose Festivalerfahrung, mit tollen Menschen, herzlicher Stimmung, spannenden Filmen und Poolpartys mit aufblasbaren Einhörnern. Unbedingt hinfahren, wenn ihr eingeladen seid!
www.psfilmfest.org